Unterwegs ins Pflegekompetenzzentrum

Auf meinem Spaziergängen und Wanderungen mit den Eseln habe ich gemerkt wieviel Freude der Anblick von Martin und Lucky den meisten Menschen macht. Nicht nur Kindern zaubern die beiden Tiere ein Lächeln ins Gesicht. Da werden Fotos gemacht, Fragen gestellt und ich hab immer nur freundliche Worte zu hören bekommen. (Mit einer Ausnahme, als Martin direkt vor den Rathauskeller in Rust kackte und ich nichts dabei hatte um es wegzuräumen.Aber auch da hatten wir wahrscheinlich eine positive Wirkung , weil es dem erbosten Kellner, nachdem er seinem Zorn Luft gemacht hatte, sicher nachher besser ging. Hoffentlich ;o). Sonst wurden wir eingeladen unseren Durst zu stillen,  durften an schönen Plätzen übernachten und sogar mein Abendessen wurde von einem freundlichen Biobauern bezahlt.

Als ich mir, als Vorbereitung auf meinen nächsten Podcast die Facebook Seite meiner Interviewpartnerin, Laura Horvath, durchsah wurde ich gefesselt von einem Post der die Alpakas von Lauras Mutter in einem Pflegeheim zeigten.  

Auf der Heimfahrt kam mir dann plötzlich die Idee, die ohnehin vor meiner Nase lag. Ich könnte doch, dachte ich mir,  bei einem meiner Spaziergänge einen Besuch in einem Pflegeheim machen. Uns so schrieb ich noch am selben Abend das Pflegekompetenzzentrum in unserem Ort an. Ganz früh am nächsten Morgen kam dann gleich der Anruf von einem der Pfleger. Sehr rasch und unkompliziert vereinbarten wir einen Tag an dem ich mit Martin und Lucky vorbeikommen würde. 

Und so brachen wir heute um 9.00 Uhr auf. Fest mit Knoblauchspray gegen die Bremsen eingesprüht verließen wir in eine Duftwolke gehüllt den Hof. Andi assoziiert den Geruch mit Langos, als ich im Pflegekompetenzzentrum ankam fragte man sich wer da um 10.00 Uhr früh so stark nach Pizza riecht. 

Rund 10 BewohnerInnen hatten Lust sich die Eseln anzusehen, einige hatten Apfelspalten mit dabei zum Füttern, was den Besuch auch für die Eseln äußerst erfreulich machte. Lucky und Martin verhielten sich genauso wie ich es mir vorgestellt hatte. Völlig ruhig und gelassen ließen sie sich streicheln, rüffelten neugierig in Taschen und Sackerln herum und widmeten sich, als es nichts Besseres mehr gab, dem Gras am Parkplatz. 

Am Ende des Besuchs fragte mich der Pfleger ob die Eseln eventuell beim nächsten Besuch auch ins Haus kommen würden um die bettlägerigen Klienten zu besuchen. „Warum nicht“, dachte ich und nachdem ich den Pfleger erneut darauf hingewiesen hatte das Eseln nicht stubenrein sind, startete ich sofort einen Versuch.  Die ersten paar Meter kamen sie beide mit ins Haus und zwar ohne zu zögern. Der Fliesenboden war ihnen zwar etwas suspekt und fühlte sich sicher rutschig an unter den Hufen, aber sie folgten mir sehr vertrauensvoll. Um sie nicht zu überfordern ging ich nach ein paar Metern wieder mit ihnen hinaus um dann nochmals, diesmal nur mit Martin zu starten. Martin ist jener Esel der meist den Ton angibt, d.h. wenn Martin hineingeht folgt Lucky.  Und zu meiner Überraschung ging Martin auch mit mir um die Ecke einen schmalen Gang entlang bis zum Ende. Ich war sooo stolz auf den Kleinen mutigen Kerl und ich freute mich über den unglaublichen Vertrauensbeweis. 

Beim nächsten Besuch wird Andi mitgehen und wir werden versuchen ob die Eseln auch in die Zimmer hineingehen. Ich denke schon das es klappen wird wenn Andi und ich jeweils einen Eseln führen. Und wenn nicht ist es auch völlig in Ordnung, dann bleiben wir einfach am Parkplatz.

Und so habe ich auf jeden Fall mir selbst eine große Freude gemacht, die Eseln wirkten auch sehr zufrieden und bin neugierig was sich daraus noch alles ergeben wird.  Es macht Spaß den Spaziergang damit zu verbinden auch anderen Menschen eine Freude zu machen.