Wanderung Tag 26

Es regnet wieder heftig in der Nacht. Diesmal hält mein Zelt aber dicht und ich weiß, im Notfall kann ich in den Stall flüchten. Zum Glück ist das aber nicht notwendig. Auch in der Früh ist es noch sehr trüb und es regnet immer wieder. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass es so wie gestern nur ein leichter Nieselregen werden wird, der dann vielleicht auch ganz aufhört. Am Beginn unserer Wanderung ist das auch so. Wir haben heute eine längere Strecke von ca. 15 Kilometern vor uns. Bald beginnt es aber zu regnen und es wird immer heftiger. Igor sieht aus wie eine gebadete Maus und trottet mit hängenden Ohren hinter mir her. Nach einer Stunde Dauerregen ist auch meine Regenjacke nicht mehr dicht und es beginnt unangenehm kalt und nass zu werden. Der Weg führt heute auch oft über Wiesen und manchmal sind die Wege im hüfthohen Gras kaum zu erkennen. Beim durchschreiten dieser Wege wird auch meine Hose klitschnass und noch immer scheint es so als würde es niemals wieder aufhören zu regnen. Nach etwa drei Stunden lässt es allmählich nach und ich atme erleichtert auf. Gleich geht es uns wieder besser denn auch Igor wirkt wieder motivierter.

Meine heutigen Gastgeber wohnen in einer Streusiedlung. Das hat Janett mir am Telefon schon gesagt als ich sie fragte ob sie einen Platz für uns hätte. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht, als ich die genaue Hausnummer in meiner Wanderapp nicht fand. Ich muss zu Nummer 19 die es auf Koomot nicht gibt, aber dafür die Nummer 20. Ist ja egal, dachte ich mir, wenn ich dort bin frage ich einfach nach Janett, so groß wird der Ort schon nicht sein. Ich verspreche Igor, dass wir bald da sind als mir das Navi sagt das wir in 500 m ankommen. Da ist auch die Nummer 20, sonst aber weit und breit kein Haus.

Ich sehe auf Google Maps nach, und die Nummer 19 wird da gefunden. Allerdings in 5 km Entfernung und der Weg geht noch dazu über die Straße. Oje, denke ich mir und suche nach einer Lösung. Ich rufe Janett an aber ich kann ihr nicht genau beschreiben wo ich bin und sie kann mir die Abkürzungen natürlich nicht beschreiben.  Also suche ich auf Google Maps die Koordinaten der Nummer 19, werde fündig und gebe sie in meiner Wanderapp ein. Juhuu, das funktioniert und es wird mir eine 2 km kürzere Route durch den Wald angezeigt, immerhin ein kleiner Triumph. Im Endspurt sind Igor und ich sehr schnell und sind nach etwas mehr als einer halben Stunde bei Janett und ihren Mitbewohnern angekommen. Auf dem Weg zum Haus laufen drei Pferde auf einer herrlichen Wiesenkoppel mit uns mit. Schön ist es hier, sehr abgelegen mit einer großen Wiese, Wald, Koppel und dann das Haus. Ich werde von drei Hunden begrüßt, zwei Doggen und ein Hovawarth und von 4 Menschen, die mich herzlich willkommen heißen und Igor ausgiebig bewundern.  Er bekommt auf seinem Platz Heu und Wasser, er wuzelt sich und scheint zufrieden zu sein. Ich geselle mich zu Janett und ihren Freunden und wir sitzen an einem gemütlichen Platzerl von dem aus Igor uns sehen kann und umgekehrt. Er wäre gerne bei uns aber das geht wegen der Hunde nicht. Meine nassen Schuhe und die Hose kommen in den Heizraum und nach einer heißen Dusche und mit trockenen Sachen und fühle ich mich wieder richtig gut.

Als es dunkel wird zündet Olli ein Feuer an das herrlich wärmt. Dann werde ich auch noch zum Abendessen eingeladen und da meine Gastgeber auch oft vegan essen gibt es für mich frisches Brot und veganen Aufschnitt, außerdem noch Obst und Gemüse. Ich freue mich sehr darüber und gehe bald pappsatt und zufrieden schlafen.

Es ist so krass wie sich meine Stimmung während des Tages mindestens 5 x komplett ändert, von zu Tode betrübt bis himmelhoch jauchzend und alles dazwischen. 

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