Abschied von Constanze und Toni

Letzte Woche mussten wir uns wieder von zwei tierischen Freunden verabschieden. Zuerst haben wir Constanze, unserere alten Putendame gehen lassen und kurz darauf starb der Ziegenbock Toni, einer der langjährigsten Bewohner von Hof-Sonnenweide.

 

Constanze war 4 Jahre auf Hof-Sonnenweide, sie kam zusammen mit zwei Putenmädels und einem Truthahn, Wolferl, schon als junge Pute aus einem Mastbetrieb zu uns auf den Hof. Die Puten sind unglaublich faszinierende Tiere. Neugierig, zutraulich und sehr menschenbezogen. Constanze hatte bei uns 4 schöne Jahre in denen sie auf einer großen Wiese mit ihrer Herde bei gutem Futter und viel Auslauf leben konnte. Ihr ganz spezieller Freund war Rocky, der blinde Ziegenbock. Mit ihm verband sie eine ganz besondere Beziehung denn Rocky konnte Constanze von allen anderen Puten unterscheiden und die beiden steckten oft zusammen.

Trotz der möglichst tiergerechten Haltung auf Hof-Sonnenweide trug Constanze die Merkmale einer Mastpute. Durch die Züchtung auf möglichst viel Brustmuskulatur werden die Tiere wesentlich schwerer als die Natur das vorgesehen hat. Deshalb ist die Lebenserwartung auch nicht so hoch wie die einer Wildpute, die Beine können den zu schweren Körper einfach nicht mehr tragen. Constanze hatte aber bis zuletzt Freude an ihrem Leben, umgeben von ihren tierischen Freunden. Aufmerksam und wach hat sie alles in ihrer Umgebung genau beobachtet. Als es dann Zeit für sie war zu gehen, ist sie ohne Angst über den Regenbogen gegangen. Dort kuschelt sie hoffentlich mit Rocky und wacht über Hof-Sonnenweide und alle Tiere die nach ihr noch kommen werden.

 

Toni kam zusammen mit drei anderen Ziegen, Peter, Heidi und Moritz schon ganz jung von einem Bauern im Ort zu uns auf den Hof. 12 Jahre ist das mittlerweile her und wir können uns noch genau an den Tag erinnern als sie gebracht wurden. Die Ziegen waren unglaublich lebhaft und ihr größter Spaß war es aus dem ohnehin riesigen Gehege auszubrechen. Immer wieder fanden sie Möglichkeiten den Zaun zu überwinden und sahen uns dann vom Dach oder von einem Baum verschmitzt an. Sie sind niemals weggelaufen, man hatte den Eindruck dass es ihnen Spaß macht uns immer neue Herausforderungen zu stellen. Als die vier dann erwachsen wurden, ging es etwas leichter und wir hatten schon sehr viel gelernt. Die Ziegen waren die Lieblinge vieler Kinder und regelrechte Entertainer. Toni wurde „Toni mit der weißen Hose“ genannt, weil er ab der Leibesmitte weiß war und die andere Hälfte schwarz.

 

Im letzten halben Jahr hat Toni altersbedingt an Gewicht verloren und er wurde so wie das bei uns Menschen auch ist, einfach müder und schwächer. Eines Tages konnte er dann nicht mehr aufstehen. Wir haben ihn noch eine Zeitlang weiter mit Futter und Wasser versorgt, er hat uns dann aber zu verstehen gegeben das es für ihn Zeit ist zu gehen. Und so haben wir schweren Herzens den Tierarzt geholt der ihm den Übergang leichter gemacht hat. Toni ist auf seiner Wiese gestorben, umgeben von seiner Herde und wir waren bis zum Schluss bei ihm. Er hinterlässt eine große Lücke bei uns und wir werden ihn immer in Erinnerung behalten.

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